Die Regisseurin Hilde Weinberger

Theater im Werkraum (1971 bis 1998)

In der Aufbruchsstimmung der 70er-Jahre des 20. Jahrhunderts verließen die progressiven Theaterschaffenden auch die Guckkastenbühnen mit ihrer Trennung zwischen Bühne und Zuschauerraum. In einer ehemaligen Bücherei im Souterrain der Volkshochschule Ottakring richtete Hilde Weinberger einen Theaterraum ein, in dem Darsteller und Zuschauer Theater in intensiver Intimität erleben konnten.

Das "Theater im Werkraum" wurde zum Labor für neue theatralische Wege. Wie Zeit ihres Lebens ging es Hilde Weinberger auch hier um die hohe literarische Qualität der Theatertexte und um das unerbittliche Ringen nach der Wahrhaftigkeit des Ausdrucks.

Die von ihr ebenfalls im Theater im Werkraum eingerichtete "Theaterwerkstatt" wurde Ausbildungsstätte für hunderte junge Menschen, unter ihnen nicht wenige, die später das Theater zu ihrem Beruf machten.

Hilde Weinberger schuf im Theater im Werkraum einen unverwechselbaren Stil, der in seiner Ehrlichkeit und Intensität die Aufführungen dort zu einem einzigartigen Erlebnis machte.

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